Hauptursachen für Schimmelbildung
Meist ist Feuchtigkeit in der Wohnung oder Wasser im Keller die Hauptursache für Schimmelpilze. Schimmel braucht nämlich das feuchte Klima und findet gerade in Gebäuden ein breites Spektrum an Nährböden wie Zellulose in Tapeten, Kleister, Holz und Gipskartonplatten sowie Kunststoffe in Wandbeschichtung, Teppichböden, Bodenbeläge und vieles mehr. Ausserdem kann der Schimmel auch auf Staub, Kleidung, Bücher, Körbe und andere Gegenstände übergreifen.
01 Wasserschaden und Schimmelbildung durch Baumängel
In 20-25 % der Fälle sind es physikalische Baumängel, die eine hohe Feuchtigkeit im Keller und in Räumen begünstigen und so zur Schimmelbildung führen können. Entweder es wurde schon beim Hausbau an sich gepfuscht oder feuchtes Mauerwerk konnte in der Bauzeit nicht richtig austrocknen. In jedem Fall bleibt Feuchtigkeit im Mauerwerk bzw. eine feuchte Kellerwand zurück und es kann zur Schimmelbildung kommen.
Zu den baulichen Mängeln zählt ausserdem eine schlechte Instandhaltung des Gebäudes: Gerade Altbauten sind von dem Umstand betroffen, dass alte Rohre oder Leitungen zu Bruch gehen, ohne dass es von den Bewohnern bemerkt wird. So kommt es zu einem Wasserschaden, der Feuchtigkeit im Mauerwerk und Wasser im Keller verursachen kann.
Schimmel kann auf unterschiedliche Ursachen zurückgeführt werden. Neben einem Wasserschaden oder einer defekten Abdichtung ist auch Kondensationsfeuchte eine mögliche Ursache für einen Schimmelbefall im Haus.
02 2. Falsches Lüft- und Heizverhalten
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen schätzt, dass zu ca. 20-25 % die Bewohner selbst für feuchtes Mauerwerk mit Schimmelbildung verantwortlich sind. Denn meist wird nicht oder zu wenig gelüftet und falsch geheizt. Eine häufig diskutierte Fragestellung zwischen Mieter und Vermieter, die aber auch Eigentümer selbst betrifft. Insbesondere unbeheizte Räume wie der Keller sind oft von Schimmelpilz befallen. Gerade in den Sommermonaten kann sich bei offenen Kellerfenstern Kondenswasser absetzen und dadurch die Feuchte im Keller erhöhen. Die Folge: Eine feuchte Kellerwand, generelle Feuchtigkeit im Mauerwerk und Schimmelpilz.
03 Kondenswasser
Ein Wasserschaden, Wasser im Keller oder eine feuchte Kellerwand sind die offensichtlichsten Ursachen von Schimmelbildung. Mauerfeuchtigkeit kann aber auch völlig unbewusst zustande kommen. So erhöhen beispielsweise Aquarien die Luftfeuchtigkeit und der Mieter selbst bekommt davon nichts mit.
Ein weiterer Punkt für Schimmelbildung in der Wohnung sind Badezimmer, die mangels Fenster nicht ausreichend belüftet werden können: Die eingebauten Lüftungen sind oft nicht in der Lage, die angestaute Feuchtigkeit zu kompensieren. Doch auch viele Grünpflanzen in der Wohnung, Mauerfeuchte bei Renovierungsarbeiten sowie tagtägliche Ausdünstungen von Mensch und Tier (Atmung, Schweiss) tragen zu einer hohen Luftfeuchtigkeit bei. Ideale Bedingungen also für die Schimmelbildung.
Referenzen zur Schimmelsanierung
Unsere zufriedenen Kunden im Raum Pfäffikon
04 Einbau neuer Fenster
Energetische Sanierungen liegen in den letzten Jahren voll im Trend. Dies ist vor allem bedingt durch staatliche Förderung von Sanierungsmassnahmen mit energetischem Hintergrund. Einer der weitverbreitetsten Sanierungsmassnahmen von Vermietern und Eigentümern ist der Einbau von modernen Fenstern, die einen guten Dämmwert haben. Energetische Fenster verfügen über Wärmedämmglas und sind besonders dicht, um zu gewährleisten, dass die warme Raumluft nicht nach aussen zieht. Dadurch werden zwar Heizkosten gespart, allerdings müssen Bewohner auch ihr Lüftungsverhalten ändern, um die Gefahr von Schimmelbildung zu verhindern.
Der Bausachverständige für Feuchteschäden Dipl.-Ing. Stephan Keppler spricht in diesem Video über die bewusste Anpassung des Lüftungsverhaltens, nachdem die luftdurchlässigen Fensterdurch neue, luftdichte Fenster ausgetauscht wurden. Die Differenz des Luftaustauschs muss durch regelmässiges und vermehrtes Lüften ausgeglichen werden. Doch gerade im Berufsalltag ist das manchmal schwierig. Technischer Leiter der ISOTEC Gruppe Dipl.-Ing. Jörg Bogs rät eine ganzheitliche Betrachtung von Fenstersanierung und Dämmung, um Schimmelpilzbildung zu vermeiden. Sowohl eine Innendämmung, als auch eine Aussendämmung sind denkbar.
Ältere Fenster garantierten einen permanenten geringen Luftaustausch, welcher die Raumluftfeuchte vor allem im Winter stetig sinken liess. Nach dem Einbau von modernen, dichten und energetisch besseren Fenstern kann kein regelmässiger Luftaustausch durch die Fenster mehr stattfinden. Dieser Austausch muss bei neuen Fenstern durch gezieltes und ausgiebiges Lüften erfolgen. Da viele Bewohner nach dem Einbau neuer Fenster ihr Lüftungsverhalten den neuen Gegebenheiten nicht anpassen, entsteht oft nach dem Einbau ein Schimmelbefall. Durch die erhöhte Raumluftfeuchte erhöht sich die Gefahr von Schimmelbildung.
Fakt: Neue Fenster bieten energetische Vorteile, doch Bewohner müssen ihr Lüftungsverhalten anpassen, um eine mögliche Schimmelbildung zu verhindern. In dieser Situation wird an Vermieter appelliert, die Informationen an Ihre Mieter weiterzutragen.
05 Wärmebrücken
Ganz oft sind die oben genannten „Wärmebrücken“ das Problem. Doch was bedeutet das? Wärmebrücken sind Bereiche an Wänden und Decken, die in den Wintermonaten eine kühlere Oberflächentemperatur aufweisen und damit zur Auskühlung der Räume beitragen. So lange die Oberflächentemperatur der Wände oberhalb von 13 Grad liegt, gilt eine Wärmebrücke als unproblematisch was Schimmelpilzbildung betrifft.
Dies besagt auch die entsprechende DIN-Norm: 4108. Manche Stellen in der Wohnung oder im Haus sind besonders gefährdet, auszukühlen. Dazu zählen insbesondere: Aussenwandecken, auskragende Balkone, Fensterrahmen, Heizkörpernischen, Stahlträger, die vorherstehen und nicht gedämmte Stahlbetonbauelemente. Eigentümer, Vermieter und Mieter sollten diese Stellen und die daran anschliessenden Wandoberflächen im Blick behalten - und bei Feuchte- oder Schimmelverdacht einen Fachmann um Einschätzung bitten.
Philipp Scheibli
Inhaber, Geschäftsleitung