Innendämmung im Altbau: Wann ist es sinnvoll?

Hohe Decken, besetzt mit Stuck, schöne Dielenböden, grosse Fenster, so stellt man sich die ideale Altbauwohnung vor, doch die Realität besteht nicht selten aus schiefen Böden und Wänden, die sehr schlecht oder gar nicht gedämmt sind. Unter einem Altbau fallen Gebäude, die vor 1945 gebaut wurden. Bei der Ausführung des Baus war von dämmenden Massnahmen damals noch nicht die Rede.


 

Innendämmung im Altbau

Typische Herausforderungen bei der Innendämmung von Altbauten

In vielen Fällen sind Altbauten denkmalgeschützt und lassen sich daher nicht ohne Weiteres von der Aussenfassade dämmen. Dank der Innendämmung haben Sie eine ideale Alternative für ein gut isoliertes Heim. Um den Altbau von innen überhaupt dämmen zu können ist es wichtig, dass alle Wände trocken sind und der Schlagregenschutz intakt ist. Da die Innendämmung eines Altbaus einige Problemfelder mit sich bringt, empfehlen wir Ihnen unbedingt, einen Fachmann zur Beratung dazu zu holen.

 

  • Die Aussenwände werden kälter
    Werden die Wände von innen gedämmt, werden die Aussenwände dadurch kälter. Die hat wiederum Auswirkung auf die darin befindlichen Installationsleistungen, wie Heizung oder Wasser.
     
  • Eine luftdichte Ausführung ist essentiell
    Eine korrekt durchgeführte und komplett luftdichte Ausführung der Innendämmung ist besonders wichtig, um Wärmebrücken, z. B. im Laibungsbereich von Fenstern und damit Schimmelbildung zu vermeiden.
     
  • Nicht jedes Dämmmaterial ist für jede Aussenwand geeignet
    Gerade bei Lehm-Wänden sind stark dämmende Materialien, wie Hartschaumplatten, ungeeignet. Für Altbauten am besten geeignet ist Kalziumsilikat.
     
  • Auch die Nischen der Heizungen müssen gedämmt werden
     
  • Eine durchgehende Wärmedämmung nicht immer möglich
    Gerade in Bädern verhindern sanitäre Einrichtungen die durchgängige Wärmedämmung von innen. Auch Einbaumöbel können hierbei zu Schwierigkeiten führen.
     
  • Die Räume werden kleiner
    Altbauten verfügen in der Regel über sehr hohe Räume, während die Grundfläche oftmals eher klein ist. Durch die Innendämmung verringert sich dieser Raum noch einmal zusätzlich.

Aus Alt mach Neu: Die Innendämmung von Altbauten

Die genannten Herausforderungen zeigen, dass gerade bei Altbauten die korrekte Vorgehensweise bei der Innendämmung beachtet werden muss, um Fehler und die daraus resultierenden Folgen wie z.B. Schimmel, zu vermeiden. Bevor es an die eigentliche Arbeit geht, steht eine genaue Analyse der jeweils aktuellen Gebäudesituation an. Wie ist der Zustand von Dachstuhl und Deckung? Auch hier empfiehlt sich die Unterstützung durch einen ausgebildeten Fachmann.

Was bei einer Dämmung eines Altbaus beachtet werden muss

  • Prüfung von Dachstuhl und Deckung, ggf. beschädigte Teile austauschen
  • Wände reinigen, von Fremdstoffen entfernen und austrocknen lassen

Das passende Material für die Innendämmung

Dämmplatten, Dämmmatten & Verbundplatten

Für eine Innendämmung in Altbauten werden häufig Dämmplatten oder Dämmmatten verwendet, die vollständig verklebt werden. Am ehesten eignet sich für eine effiziente Altbauinnendämmung der Dämmstoff Kalziumsilikat. Besonders bei Altbauten mit historischer Fassade erfüllt der diffusionsoffene Dämmstoff seinen Zweck: Atmungsaktiv und kapillaraktiv. Die Diffusion der Feuchtigkeit muss zugelassen und die entstehende Feuchte an die Raumluft weitergegeben werden. Tritt dies nicht ein, kommt es schnell zu Schimmelbildungen. Diffusionsoffene, kapillaraktive Innendämmsysteme haben nicht nur den Vorteil eines verbesserten Raumklimas, sie mindern ebenfalls die Gefahr der Schimmel- und Pilzbildung.

Diffusionsoffen vs. Dampfbremse/Dampfsperre, Innenverkleidung & Anstrich

Die Dampfbremse sowie die Dampfsperre unterscheidet man anhand ihres Wirkungsgrades voneinander: Während die Dampfbremse sowohl nach innen als auch nach aussen wasserdampfdurchlässig ist, gelingt es der Dampfsperre die Feuchtigkeit nur nach aussen zu diffundieren. Ob für Sie eine Dampfbremse oder Dampfsperre in Frage kommt, richtet sich nach dem sd-Wert (sd = μ x s).

sd-Wert Bedeutung
unter 0,5 µ diffusionsoffen
0,5 bis 1.500 µ                               diffusionshemmend/Dampfbremse
über 1.500 µ diffusionsdicht/Dampfsperre

 

Sofern Sie die Innendämmung mit Kalziumsilikatplatten durchführen lassen, handelt es sich um ein diffusionsoffenes Dämmsystem , da wird weder eine Dampfsperre noch eine Dampfbremse benötigt. Wichtig bei der Innenverkleidung und dem Anstrich: Nachdem Sie sich zusammen mit einem Fachunternehmen für eine diffusionsoffene Innendämmung entschieden haben, sollten Sie auch eine diffusionsoffene Verkleidung wählen. Egal ob Putz oder Farbe, dank des breitgefächerten Marktes, wird jeder fündig.

Innendämmung im Altbau: Vor- und Nachteile

Vorteile

  • Günstiger als die Dämmung einer Aussenfassade
  • Jederzeit durchführbar – witterungsunabhängig
  • Kein Gerüst an der Aussenfassade notwendig

Nachteile

  • Sehr anspruchsvoll – der Rat eines Fachmanns ist von Vorteil
  • Innendämmung reduziert die Fähigkeit der Wände, Wärme zu speichern
  • Sofern Sie die Innenseite dämmen, wird die Aussenwand kälter: ggf. Auswirkung auf Hausinstallationsleitungen
  • Häufiges Auftreten von Wärmebrücken – unbedingt 100% luftdicht bis in jede Ecke dämmen

Bestens beraten von ISOTEC

Vor allem bei der Wärmedämmung im Innenbereich von Altbauten ist eine Beratung und Begutachtung vom Profi empfehlenswert. Oftmals werden bei Altbauten viele Mängel entdeckt, die zunächst einmal behoben werden müssen, bevor eine Innendämmung durchgeführt werden kann. Unsere Profis von ISTOEC beraten Sie gerne und garantieren Ihnen das beste Ergebnis.

Bei uns kommt die Innendämmung im Zuge einer Schimmelschadenbeseitigung zum Einsatz. Besonders bei denkmalgeschützter oder aufwendig gestalteter Fassade ist die Innendämmung eine Möglichkeit, die Oberflächentemperatur zu erhöhen, um somit einem erneuten Schimmelbefall vorzubeugen und zusätzlich den Dämmwert der Aussenwand zu verbessern.

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FAQ Innendämmung von Altbauten